"Die Achtung, die Sympathie und die Bewunderung der allermeisten Menschen,
die zu lesen verstehen, sollten Thomas Mann sicher sein." Prof. Ruprecht Wimmer, 2007
Sein Vater, der Lübecker Senator und Konsul Thomas Johann Heinrich Mann (*1840, 1891), entstammte einer Patrizier- und Kaufmannsfamilie und leitete eine Getreidegroßhandlung. Seine Mutter Julia, geborene da Silva-Bruhns (*1851, 1923), war brasilianisch-deutscher Herkunft. Nach dem Tod des Vaters übersiedelte die Familie nach München, wo Mann 1894 als Volontär in eine Versicherungsgesellschaft eintrat. 1896/98 hielt er sich mit seinem Bruder Heinrich in Italien auf.
Wohnungen:
Von 1898 bis 1899 war er Redakteur der satirischen Zeitschrift »Simplicissimus«, 1905 heiratete er Katia Pringsheim (*1883, 1980) und lebte dann bis 1933 in München. Das Paar hatte zusammen sechs Kinder. 1929 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Von einer Vortragsreise kehrte er 1933 nicht mehr nach Deutschland zurück, lebte zunächst in Südfrankreich, dann in Küsnacht (ZH). In der Folgezeit unternahm er zahlreiche Reisen, u.a. in die USA (Begegnung mit F.D. Roosevelt, 1935).
1936 erwarb er nach seiner offiziellen Ausbürgerung und der Aberkennung der Ehrendoktorwürde der Universität Bonn durch das nationalsozialistische Regime die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft, blieb aber zunächst in der Schweiz, wo er mit K.Falke die Zeitschrift »Maß und Wert« herausgab; 1939 ging Mann als Gastprofessor in die USA (Princeton, New Jersey), von 1942 an lebte er dann (ab 1944 als amerikanischer Staatsbürger) bis 1952 im kalifornischen Pacific Palisades.
Nach einem Besuch 1949 in Deutschland (Verleihung der Goethe-Preise der Städte Frankfurt am Main und Weimar) kehrte Mann 1952 auf Dauer nach Europa zurück und lebte zunächst in Erlenbach (Kanton Zürich), seit 1954 in Kilchberg bei Zürich.
Thomas Mann zählt zu den bedeutendsten Erzählern deutscher Sprache im 20.Jahrhundert. Er knüpft an die Erzähltechniken des 19.Jahrhunderts an, v.a. an den weit ausholenden Gestus L.Tolstois. Charakteristisch für das gesamte Werk ist die ironische Haltung des Autors, die sich in seinem Stil vielfältig niederschlägt: hypotaktische Syntax, sinnträchtige Verwendung von Allegorien, Symbolen und Leitmotiven kennzeichnen die Prosa, deren hohe formale Kunst immer dem jeweiligen Thema angeglichen ist.
Der Wiener Kritiker Egon Friedell im "Neuen Wiener Journal" am 09. März 1919 (Zitat):
Die Wirkung seiner Literatur wird hervorgerufen durch
Er habe nichts gemein mit dem